Messe F-Moll Studienpartitur (Anton Bruckner Samtliche Werke XVIII)

Abstract "VORWORT
Diese neue Partitur der f-Moll-Messe umfasst und ersetzt die früheren Editionen der Bruckner Gesamtausgabe von Robert Haas (1944) und Leopold Nowak (1960). Druckfehler wurden korrigiert; Vortragsbezeichungen wurden revidiert; chronologische Fehlinterpretationen, welche dazu führten, dass Passagen verschiedener Versionen in ein und dieselbe Partitur aufgenommen wurden, besprochen; und der Text wurde unter der Einbeziehung von Quellen, die seit dem Abschluss der Arbeiten von Haas und Nowak aufgetaucht waren, neu überprüft. Als vielleicht wichtigstes Merkmal wurden erstmals die Fassungen von 1883 und 1893 dieser Messe in denselben Band aufgenommen, um eine direkte Vergleichsmöglichkeit zu bieten. Haas hatte die frühere Lesart veröffentlicht, Nowak die spätere; der von Haas vorgelegte Band war seit dem Erscheinen von Nowaks Ausgabe nicht erhältlich. Dirigenten haben jetzt die Wahlmöglichkeit zwischen den beiden Versionen, wobei davor gewarnt sei, Passagen beider Versionen zu vermischen. Ein Kritischer Bericht über alle überlieferten Quellen ist in einem separaten Band enthalten.
Bruckner begann mit der Arbeit an der f-Moll-Messe im Spätsommer 1867, kurz nach seiner Rückkehr vom Kuraufenthalt in Bad Kreuzen nach Linz, und beendete die Partitur ungefähr ein Jahr später, wenige Tage vor seiner Übersiedlung nach Wien. Die früheste überlieferte autographe Datierung dieser Messe, 14. September 1867, findet sich auf einer Kyrie-Skizze, und das Partiturautograph, Mus. Hs. 2106 in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, ist auf der letzten Seite mit 9. September 1868 datiert. Weitere Datierungen im Autograph weisen darauf hin, dass die Sätze in der Reihenfolge Credo, Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei fertiggestellt wurden..."